PARIS (dpa-AFX) - Das sich anbahnende baldige Ende des Disputs um die Atom-Altlasten wäre aus Sicht der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) vorteilhaft für die Atomkonzerne Eon und RWE . Wenn es eine zeitlich günstige Gelegenheit gebe, dieses Thema vom Tisch zu kriegen, dann jetzt, schrieb Analyst Lüder Schumacher in einer Studie vom Dienstag.

Seine Einschätzungen für die Aktien der beiden größten deutschen Versorger änderte er jedoch nicht. So beließ er die Einstufung für die Eon-Papiere auf "Hold" mit einem Kursziel von 6,60 (Kurs: 6,85) Euro. Für die RWE-Titel bleib er beim Anlagevotum "Buy" mit einem Kursziel von 18,10 (Kurs: 14,23) Euro.

Schumacher bezog sich auf Presseberichte, wonach sich die Atomkonzerne beim Entsorgungspakt mit dem Staat für 23,56 Milliarden Euro von der Verantwortung für Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Mülls für immer freikaufen könnten. Die Summe, die niedriger als befürchtet liege, solle einem Gesetzentwurf zufolge in einen staatlichen Fonds fließen, der Altlasten managen würde.

Der Analyst geht davon aus, dass Eon und RWE ihren Anteil sofort - also bis Jahresende 2016 - bezahlen werden, da der Zinssatz für eine Streckung der Zahlungen bis 2026 rund 4,6 Prozent pro Jahr betragen solle. Eher würden die Unternehmen neue Anleihen auflegen. Für Eon dürfte eine baldige Kapitalerhöhung über rund 2 Milliarden Euro anstehen, glaubt Schumacher.

Gemäß der Einstufung "Buy" wird die Aktie nach Einschätzung der Analysten von SocGen auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Gewinn (Kursentwicklung + Dividende) von mindestens 15 Prozent aufweisen. Gemäß der Einstufung "Hold" geht die SocGen auf Sicht von zwölf Monaten davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite zwischen 0 und 15 Prozent erzielen wird./edh/bgf/das

Analysierendes Institut Societe Generale S.A.

Unternehmen im Artikel: E.ON SE, RWE AG