Singapur (awp) - Die Grossbank Credit Suisse wird von der Singapurer Finanzmarktaufsicht MAS im Zusammenhang mit dem Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB mit einer Busse von 0,7 Mio SGD (ca. 0,5 Mio CHF) sanktioniert. Die Behörde des asiatischen Stadtstaats wirft der Grossbank Verstösse gegen die Geldwäschereibestimmungen vor, wie sie in der Nacht auf Dienstag mitteilte. Zudem hat die MAS Berufsverbote gegen ehemalige Banker der BSI Singapur und der Falcon-Bank ausgesprochen.

Die Untersuchungen bei der Credit Suisse hätten verschiedene Schwachstellen etwa bei der Überprüfung der Kunden und mangelnde Prüfungen der Transaktionen und Aktivitäten von Kunden gezeigt, heisst es in der Mitteilung der Monetary Authority of Singapur (MAS). Allerdings seien keine durchgehenden Mängel entdeckt worden. Neben der CS ist auch das Singapurer Finanzinstitut UOB (United Overseas Bank) mit 0,9 Mio SGD gebüsst worden.

Die CS und die UOB müssen nun unabhängige Gutachter einstellen, welche die Umsetzung von Korrekturmassnahmen beurteilen und gegenüber der MAS bestätigen können. Zudem hat die Behörde die Banken angewiesen, gegen fehlbare Angestellte die angemessenen Disziplinarmassnahmen vorzunehmen. Die Banken unternähmen derzeit entsprechende Massnahmen, heisst es.

Die MAS hat zudem lebenslange Berufsverbote gegen drei frühere Mitarbeitende von Schweizer Banken ausgesprochen. Es handelt sich um zwei ehemalige Singapurer Banker der Tessiner BSI, die inzwischen von der Konkurrentin EFG International übernommen worden ist. Diese waren von einem Singapurer Gericht im Zusammenhang verurteilt worden. Von einem Berufsverbot betroffen ist zudem der ehemalige Leiter der Singapur-Tochter der Schweizer Privatbank Falcon. Der Schweizer war Anfang Jahr zu einer Haftstrafe und einer Geldbusse verurteilt worden.

Im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal war die Grossbank UBS im vergangenen Oktober von der MAS mit einer Busse von 1,3 Mio SGD wegen Verstössen gegen die Geldwäschegesetze sanktioniert worden und der BSI und Falcon Private Bank waren von der MAS der Banken-Status entzogen worden. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hatte die UBS wegen der 1MDB-Affäre gerügt, bei der Falcon hatte sie einen unrechtmässigen Gewinn von 2,5 Mio CHF eingezogen. Bei der BSI hatte die Finma wegen ihrer Verfehlungen die Auflösung der Bank verfügt.

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