Zürich (awp) - Die Privatbank EFG International wird wohl ab 2019 weitere Übernahmen prüfen. Zuerst aber müsse sichergestellt werden, dass "wir das Beste aus dem Zusammenschluss von EFG und BSI machen", sagte Steve Jacobs, Managing Partner bei BTG Pactual und Verwaltungsratsmitglied bei EFG, in einem Interview mit Finanz und Wirtschaft (Ausgabe vom 25. April). Deshalb stehe im Moment organisches Wachstum im Vordergrund.

"Wenn das kombinierte Geschäft voll konsolidiert ist und die Kulturen verschmolzen sind, wird EFF Möglichkeiten prüfen, über Zukäufe zu wachsen", erklärte Jacobs. Das werde wohl ab 2019 der Fall sein und sei die gemeinsame Vision der Hauptaktionäre BTG Pactual und der Familie Latsis.

Die kritische Masse im Wealth Management - der Vermögensverwaltung für Privatpersonen - liege aus seine Sicht heute bei 150 Milliarden US-Dollar und langfristig noch höher, führte der BTG-Manager weiter aus. Am Ende des vergangenen Jahres beliefen sich die Kundengelder bei EFG auf 142 Milliarden Franken.

Jacobs zeigt sich überzeugt, dass sich die Synergien aus dem Zusammenschluss von EFG und BSI auszahlen und auf dem Gewinn auswirken dürften. Giorgio Pradelli, CEO von EFG, habe im Februar bekannt gegeben, dass die Kosteneinsparungen von 180 Millionen Franken bis Ende 2018 vorzeitig - bis Mitte Jahr - erreicht würden. "Diese gesunde Bilanz bietet mehr Spielraum für Investitionen in organisches Wachstum", so Jacobs. Er denke daher, dass BTG nicht viel zusätzliches Geld investieren müsse.

Als Konkurrenten sieht Jacobs EFG und BTG nicht. Denn BTG strebe ausserhalb von Lateinamerika keine Private-Banking-Präsenz an.

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