Zürich (awp) - Die Aktien des Milchverarbeiters Emmi werden im frühen Handel am Mittwoch abgestraft. Die Innerschweizer verfehlten die Erwartungen.

Die Emmi-Aktien notieren gegen 9.50 Uhr 7,3 Prozent tiefer auf 763,50 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert derweil 0,42 Prozent schwächer. Im Vergleich zu den im Juni 2019 erzielten Höchstpreisen von über 970 Franken verlieren die Emmi-Titel damit gut 20 Prozent, stehen aber immer noch rund 12 Prozent höher als zu Jahresbeginn.

Ein Ergebnis, das grösstenteils hinter den Erwartungen zurückblieb, lautet der Tenor der Analysten. Negativ überrascht habe aber vor allem die leicht rückläufige EBIT-Marge, kommentierte etwa die ZKB. Zurückgeführt wird dies auf höhere Logistik-, Energie- und Betriebsmaterialaufwände. Hinzu komme, dass Emmi trotz der jüngsten Zukäufe die EBIT-Guidance unverändert lasse, was laut ZKB am Markt zu einer "leichte Enttäuschung" führen könnte.

Wie die ZKB verweist auch Vontobel auf das schlechte Währungsumfeld und geht daher für 2019 und 2020 von einem negativen Wechselkurseffekt aus. Dies führe zu einer leichten Reduktion der Schätzungen. Die Empfehlung bleibt daher bei "Halten" und einem Kursziel von 880 Franken.

Etwas optimistischer sind die Experten von Baader Helvea. Die Zahlen lägen zwar am unteren Ende der Erwartungen, bei näherer Betrachtung lasse sich aber Wachstum in margenstarken Bereichen feststellen. Insgesamt bleibe Emmi ein "gut positioniertes Unternehmen mit einer attraktiven Strategie". Vor allem im aktuellen Umfeld sei der Titel daher ein langfristig guter Kauf, und die Wachstumsverlangsamung rechtfertige eine strukturell negativere Sichtweise nicht. Die Kaufempfehlung bleibt daher mit dem selben Kursziel wie bei Vontobel bestehen.

sta/rw