LEIPZIG/KARLSRUHE (dpa-AFX) - Die Abschaltung eines Kraftwerksblocks in Lippendorf bei Leipzig stößt bei Grünen und Linken auf Zustimmung. "Einmal mehr wird deutlich: In der Energiewirtschaft entscheidet die Ökonomie, nicht das Politbüro!", sagte Gerd Lippold, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. Er forderte einen vorzeitigen, grundsätzlichen Kohleausstieg.

Auch Marco Böhme, klimaschutzpolitischer Sprecher der Linken im Landtag, begrüßte die Entscheidung. Klimaschutz sorge für neue Hochkonjunktur, sagte er am Freitag. Der Chef des Braunkohleförderers Mibrag, Armin Eichholz, hatte zuvor dem Sender MDR Aktuell gesagt, dass er mit der heutigen Zahl an Mitarbeitern in die alternativen Geschäftsfelder hineinwachsen wolle.

Der Energiekonzern EnBW hat seinen Block am Braunkohlekraftwerk vorerst vom Netz genommen - wegen mangelnder Nachfrage im Sommer und einem sinkenden Großhandelspreis, wie es hieß. Der Block S des Kraftwerks Lippendorf mit 920 Megawatt Leistung ist das einzige Braunkohlekraftwerk von EnBW. Wie lange der Kraftwerksblock S abgeschaltet bleiben soll, ließ ein Konzernsprecher offen.

Das Kraftwerk südlich von Leipzig teilt sich die Karlsruher EnBW mit dem Lausitzer Braunkohlekonzern Leag. Weiter am Netz bleibt nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" der baugleiche zweite Block R von Leag. Die Leag hat in der 1999 neu errichteten Anlage auch die Betriebsführerschaft./trh/ols/DP/stw