BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit um den stockenden Windkraft-Ausbau in Deutschland wollen sich am Freitag wichtige Vertreter der Branche (9.30 Uhr) und fünf Länderchefs aus Norddeutschland (10.30 Uhr) in Berlin zu Wort melden. Stephan Weil (SPD) aus Niedersachsen, Manuela Schwesig (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein, Peter Tschentscher (SPD) aus Hamburg und Andreas Bovenschulte (SPD) aus Bremen haben eine gemeinsame Stellungnahme zur Zukunft der Windenergie angekündigt.

Kurz vorher fordern Vertreter des Wirtschaftsverbands Windkraftwerke, des Bundesverbands Windenergie, des Windkraft-Anlagenbauers Enercon, des Energiekonzern EnBW und des Autobauers Volkswagen AG gemeinsam "Sofortmaßnahmen gegen die Windenergiekrise". Enercon hatte kürzlich die Streichung von 3000 Stellen angekündigt.

Derzeit gibt es Streit über einen Gesetzentwurf von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der den Kohleausstieg regeln soll. In einer ersten Fassung enthielt er auch eine Regelung für einen Abstand von 1000 Metern zwischen Windrädern und Siedlungen, auf die Union und SPD sich nach langen Verhandlungen verständigt hatten. Diese Regelung legte das Wirtschaftsministerium aber strenger aus, als das SPD-geführte Umweltministerium es für tragbar hält. In einem neueren Entwurf fehlt die Regelung zwar, sie wäre damit aber nicht vom Tisch, sondern käme im kommenden Jahr./ted/DP/he