PARIS (awp international) - Das Geschäft mit erneuerbaren Energien und seine Stromnetze haben den französischen Versorger Engie im ersten Halbjahr angetrieben. Allerdings machte dem Konzern, der seit 2017 wieder im Aufwind ist, der starke Euro zu schaffen. Für das zweite Halbjahr rechnet Engie-Chefin Isabelle Kocher aber mit Wachstum und hält daher trotz der technischen Probleme in einigen Atommeilern in Belgien an ihrer Jahresprognose fest, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte.

Von Januar bis Juni stagnierte der Umsatz mit 30,2 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 1,3 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Organisch und bei stabilen Währungskursen wäre ein Plus von mehr als 6 Prozent herausgekommen. Vor allem Probleme in Belgien, wo Engie einen Meiler zeitweise stilllegen musste, aber auch der Verkauf von Geschäftsteilen belasteten das Ergebnis. Unter dem Strich sank der Überschuss von 1,2 auf 0,9 Milliarden Euro.

Für 2018 peilt die Engie-Führung weiterhin einen Nettogewinn zwischen 2,45 und 2,65 Milliarden Euro an, nach 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Nach einem mehrjährigen Umbau hat der Konzern seine Schulden weiter reduziert. Die Verschuldung sank im Vergleich zu Ende 2017 um weitere 2 Milliarden auf zuletzt 20,5 Milliarden Euro. Engie hat sich von zahlreichen Geschäften getrennt, den Anteil an Kohlestrom reduziert und will sich verstärkt auf umweltfreundliche Energien und seine Stromnetze konzentrieren. In Belgien betreibt der Konzern jedoch noch die wegen technischer Mängel immer wieder umstrittenen Atommeiler Tihange und Doel.

Wie bereits bekannt, bekommen die Anleger für 2018 auch eine höhere Dividende. Als Interimsdividende für das erste Halbjahr wird Engie 0,37 Euro ausschütten./tav/stw/fba