STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat den kräftigen Schwung bei der 5G-Netzwerktechnik nicht so stark wie erwartet in steigende Gewinne ummünzen können. Das operative Ergebnis vor Sonderkosten für den Konzernumbau kletterte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr zwar um fast 90 Prozent auf 3,9 Milliarden Schwedische Kronen (370 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Das war aber noch deutlich weniger, als Analysten im Schnitt mit 4,4 Milliarden Kronen erwartet hatten.

Die bei Ericsson vielbeachtete Bruttomarge - also das, was vom Verkaufspreis nach Abzug von direkten Herstellungskosten übrig bleibt - stagnierte um Umbaukosten bereinigt mit 36,7 Prozent lediglich. Hier hatten Experten sich mehr ausgerechnet. Der Ausrüstungsstart großer 5G-Netze in Asien werde die Margen auch in der Netzwerksparte kurzfristig beeinträchtigen, sagte Ericsson-Chef Börje Ekholm. Ericsson kämpft mit dem finnischen Rivalen Nokia im Aufträge, aber auch mit dem chinesischen Tech-Konzern Huawei.

Der Umsatz stieg dank wachsender Aufträge für die künftigen 5G-Mobilfunknetze, aber auch für 4G-Technik, um 10 Prozent auf 54,8 Milliarden Kronen. Vor allem die Geschäfte in Nordamerika und Nordost-Asien liefen den Angaben zufolge besser. Ohne Währungseffekte und Zu- wie Verkäufe hätte das Umsatzplus bei 7 Prozent gelegen.

Unter dem Strich stand nach einem Verlust von 1,8 Milliarden Kronen vor einem Jahr nun ein Gewinn von 1,8 Milliarden Kronen. Damals hatte der Abbau Tausender Stellen den Konzern in die Verlustzone rutschen lassen. Ericsson hatte wegen ausufernder Kosten und schwacher Geschäfte in einem schmerzlichen Umbauprogramm mehr als 20 000 Arbeitsplätze gestrichen./men/nas/fba