Die Absicht des neuen Präsidenten der USA Donald Trump und seines Teams, die Teuerung anzutreiben, um somit den Prozess der Normalisierung der Geldpolitik zu beschleunigen, steht im starken Gegensatz zu seiner Erklärung, dass der Dollar gegenüber dem Euro deutlich überbewertet sei. Das weiter den USA hinterher hinkende Wirtschaftswachstum in der Eurozone macht die Lösung dieses Problems umso schwieriger.

Vor dem Hintergrund der protektionistischen Haltung der neuen Regierung sowie der Maßnahmen zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums bilden sich zunehmend Risiken für die Preisstabilität in den USA. Dies zwang unter anderem die Präsidentin der Federal Reserve Bank Janet Yellen während der halbjährlichen Anhörung im Kongress in der vergangen Woche zu dem Hinweis, dass die Geldpolitik möglicherweise schneller als erwartet gestrafft werden müsse, um das Risiko einer aus dem Ruder laufenden Inflationsrate im Zaum zu halten.

Gleichzeitig ist der Druck auf die Einheitswährung spürbar – und dies trotz der deutlichen Abwertung der vergangene zwei Jahre und einer spürbaren Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage in vielen Euroländern. Unter den dafür verantwortlichen Gründen sind unter anderem die weiterhin sehr expansive Geldpolitik der EZB in Verbindung mit Aussagen deren Leitung, die auf keine nennenswerte Straffung schließen lassen, zu nennen. Dazu kommen politische Unwägbarkeiten, die sich aus der bevorstehenden Wahl in Frankreich oder den Verhandlungen im Rahmen der griechischen Schuldenkrise ergeben. Und auch die unendliche Geschichte der italienischen Bankenkrise, die offensichtlich nicht gelöst werden kann, ist dem Wert des Euros alles andere als zuträglich.

Auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans machen sich die amerikanischen Staatenlenker über die Stärke des Dollars Sorgen. Darum greift man dort wiederholt China und Japan mit Anschuldigungen an, einen für die Exporte dieser Länder allzu günstigen Wechselkurs zu fördern. Und auch Deutschland wurde bereits von der Trump-Regierung in diesem Zusammenhang angegriffen. Allerdings verpuffte dieser Angriff sehr schnell, denn diverse Mitglieder der Bundesregierung hatten sich in der Vergangenheit bereits ihrerseits über den ihres Erachtens zufolge zu niedrigen Eurokurs beschwert, wofür wiederum die Europäische Zentralbank die Schuld tragen würde.

Aus charttechnischer Sicht scheint es so, als wolle der EUR/USD Kurs erneut die Unterstützung bei EUR/USD 1,0391 testen. Falls dieser durchbrochen wird, ist das klare Kursziel die Parität zwischen den beiden Währung.

Deren Symbolik dürfte eine Welle von Aussagen von Politikern und Zentralbankern auslösen.