FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Mittwoch über 1,12 US-Dollar gehalten. Die Gemeinschaftswährung wurde am Vormittag zuletzt mit 1,1213 Dollar gehandelt. In der Spitze war der Euro auf 1,1228 Dollar gestiegen und hatte damit den höchsten Stand seit Mitte März erreicht. In der Nacht hatte der Euro noch merklich unter der Marke von 1,12 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1174 (Montag: 1,1116) Dollar festgesetzt.

Beobachter verwiesen auf eine breit angelegte Schwäche des Dollar. Die aktuelle Zuversicht an den Finanzmärkten dämpfe die Nachfrage nach der in Krisenzeiten häufig gefragten Weltleitwährung. So hofften die Anleger darauf, dass die EZB ihr in der Virus-Krise aufgelegtes Anleihekaufprogramm (PEPP) an diesem Donnerstag ausweitet. Bisher hat PEPP schon ein Volumen von 750 Milliarden Euro. Derweil ringt die Große Koalition in Berlin weiter um das geplante, gigantische Corona-Konjunkturpaket, das den Märkten neue Impulse geben könnte.

Die Kursverluste des Dollar wurden aber nicht nur auf die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten zurückgeführt. "Der Konflikt zwischen den USA und China sowie die anhaltenden Proteste in vielen Städten der USA fordern ihren Tribut", erklärten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen.

Mark Haefele, Chef-Anlagestratege der UBS-Sparte Global Wealth Management, hält derweil auf längere Sicht weitere Kursgewinne des Euro für möglich: "In einem Szenario, in dem das Corona-Virus nicht erneut deutlich auftritt und Fortschritte bei Behandlungen und Impfstoffen erzielt werden, erwarten wir, dass sich die Schwäche des Dollars fortsetzt."/la/zb/fba