FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nur zeitweise durch politische Turbulenzen in Großbritannien belastet worden. Nach mehreren Rücktritten britischer Regierungsmitglieder fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1271 US-Dollar, erholte sich aber wieder auf zuletzt 1,1310 Dollar.

Das britische Pfund wurde hingegen nachhaltig geschwächt. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro verlor das Pfund 1,3 Prozent an Wert. Der prominenteste Rücktritt kam von Brexit-Minister Dominic Raab. Er begründete seinen Rückzug mit dem jüngst ausgehandelten Vertragsentwurf zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Er könne den Kompromiss nicht guten Gewissens mittragen, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Bankanalysten kommentierten die Rücktritte vor allem mit Blick auf die ohnehin fragliche Zustimmung des britischen Parlaments zum Brexit-Vertragsentwurf. Der politische Tumult erschwere eine Zustimmung des britischen Unterhauses, kommentierten Analysten der skandinavischen Banken Danske und Nordea.

Zusätzlichen Druck auf das Pfund übten schwache Einzelhandelsumsätze aus. In der Eurozone wurden bis auf Zahlen zur Handelsbilanz keine nennenswerten Daten veröffentlicht. Allerdings stehen am Nachmittag zahlreiche Wirtschaftszahlen aus den USA an, darunter regionale konjunkturelle Frühindikatoren./bgf/jsl/fba