FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag bis zum Mittag kaum von der Stelle bewegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1340 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Starke Impulse blieben zunächst aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1354 Dollar festgesetzt.

Unter den großen Währungen erhielt der japanische Yen deutlichen Zulauf, der Schweizer Franken legte leicht zu. Marktteilnehmer erklärten die Suche der Anleger nach sicheren Häfen mit der schlechten Stimmung an den Börsen. Diese wurde belastet durch die Verhaftung der Huawei-Finanzchefin in Kanada, die auf Geheiß der USA bereits am 1. Dezember erfolgte und erst jetzt bekannt wurde.

Der Vorfall birgt politischen Sprengstoff, weil der Telekom-Riese Huawei eines derjenigen chinesischen Unternehmen ist, die stellvertretend für den strategischen Wirtschaftskonflikt zwischen den USA und China angesehen werden.

Ein Vertreter des chinesischen Handelsministeriums gab sich am Donnerstag jedoch unbeeindruckt und verwies auf Fortschritte in den Handelsgesprächen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Er lehnt es ab, die Verhaftung der Huawei-Managerin zu kommentieren.

Am Donnerstag dürften die Anleger am Devisenmarkt auch auf die zahlreichen amerikanischen Konjunkturdaten blicken. Aufgrund des Staatstrauertages wegen des Todes des ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush werden sämtliche Wirtschaftszahlen, die eigentlich am Mittwoch veröffentlicht werden sollten, nachgereicht. Im Blickpunkt dürften Zahlen vom Arbeitsmarkt und zur Stimmung im großen Dienstleistungssektor stehen./bgf/tos/fba