FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag seine Talfahrt der vergangenen Handelstage vorerst beendet. Am Mittag wurde der Euro wieder deutlich höher bei 1,1368 Dollar gehandelt. Zur Wochenmitte war der Kurs zeitweise bis auf 1,1301 US-Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2017. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1321 Dollar festgesetzt.

Die Dollar-Stärke, die den Euro im Gegenzug unter Druck gesetzt hatte, lasse etwas nach, hieß es von Marktbeobachtern. In den vergangenen Tagen war die amerikanische Währung von vielen Anlegern als sicherer Hafen angesteuert worden, was andere Devisen unter Druck gesetzt hatte. Ursache war vor allem die türkische Währungskrise.

Für die türkische Lira hat sich die Lage am Donnerstag weiter etwas entspannt. Nach extremen Kursverlusten konnte sich der Kurs der Lira seit Dienstag erholen. Nachdem zum Wochenauftakt noch zeitweise 8,11 Lira für einen Euro gezahlt wurden, lag der Kurs am Mittag nur noch bei 6,60 Lira für einen Euro.

Für weitere Entspannung am Devisenmarkt sorgte auch, dass die USA und China neue Handelsgespräche führen wollen. Ende August will China eine Delegation in die Vereinigten Staaten schicken, um über den eskalierten Handelsstreit zu sprechen. Die Weltreservewährung Dollar war deshalb weniger stark gefragt.

Ungeachtet der Erholung in der Türkei blieb die indische Rupie weiter unter Druck und verzeichnete bei einem Dollarkurs von 70,40 Rupien eine Rekordschwäche. Neben der allgemeinen Verunsicherung mit Blick auf Schwellenländer durch die Türkeikrise setzt in Indien ein hohes Handelsbilanzdefizit die Währung unter Druck./tos/jkr/zb