FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine Kursgewinne aus dem frühen Handel wieder abgegeben. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1353 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag deutlich niedriger auf 1,1284 Dollar festgesetzt.

Am Morgen hatte der Euro noch an die starken Kursgewinne vom Vortag anknüpfen können. Zeitweise stieg die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tageshoch knapp unter 1,14 Dollar. Der Euro hatte bis dahin noch von Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell profitieren können. Powell hatte am Vortag gesagt, dass das aktuelle Zinsniveau in den USA nur leicht unter dem sogenannten neutralen Zins liege. Wenn dieses Niveau erreicht wird, dann wird die Konjunktur laut Definition durch die Geldpolitik weder gebremst noch angeschoben.

Die Aussagen wurden am Markt als Hinweis für ein langsameres Tempo bei künftigen Zinserhöhungen in den USA gedeutet, was den Dollar belastete und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verlieh. Für die Mehrheit am Devisenmarkt habe Powell den Eindruck hinterlassen, dass die Fed schon recht bald den Höhepunkt des Zinserhöhungszyklus erreichen werde, schrieb Analyst Manuel Andersch von der BayernLB.

Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten hingegen nicht für nennenswerte Impulse im Handel mit dem Euro sorgen. Im Währungsraum hatte sich die Wirtschaftsstimmung im November nicht so stark wie erwartet eingetrübt. Im weiteren Handelsverlauf könnten noch Preisdaten aus Deutschland für neue Impulse sorgen./jkr/tos/jha/