NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag in einem überwiegend ruhigen Handel leicht nachgegeben. In New York wurden zuletzt 1,1042 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt, was einen Tick weniger war als zur gleichen Zeit am Vortag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1040 (Montag: 1,1033) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9058 (0,9064) Euro.

Etwas belastet wurde der Euro durch Äußerungen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Zum Auftakt der Haushaltsdebatte kündigte Scholz im Bundestag an, im kommenden Jahr ohne neue Schulden auskommen zu wollen. Demgegenüber hatte es an den Finanzmärkten zuletzt Spekulationen gegeben, der Bund könnte zur Belebung der sich abschwächenden Konjunktur das günstige Zinsumfeld nutzen, neue Schulden aufnehmen und zur Konjunkturstützung verwenden.

Dieser Aufgabe widmet sich stattdessen einmal mehr die Geldpolitik. Von der EZB wird an diesem Donnerstag eine abermalige Lockerung ihrer bereits sehr großzügigen Geldpolitik erwartet. Allerdings ist alles andere als klar, welche konkreten Maßnahmen die Notenbank ergreifen wird. Am wahrscheinlichsten gilt eine Reduzierung des Einlagensatzes bei gleichzeitiger Entlastung der Geschäftsbanken durch einen Staffelzins.

Ob aber eine neue Runde Wertpapierkäufe eingeläutet wird, ist ungewiss. Zuletzt hat sich im geldpolitischen Rat der EZB einiger Widerstand formiert. Die Nachrichtenagentur MNI beichtete zudem, es sei denkbar, dass die EZB neue Anleihekäufe erst im späteren Jahresverlauf unter der Bedingung aufnehme, dass sich die Konjunktur weiter eintrübe./bgf/tih/zb