FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag in einem überwiegend ruhigen Handel leicht nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1035 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1040 (Montag: 1,1033) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9058 (0,9064) Euro.

Etwas belastet wurde der Euro durch Äußerungen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Zum Auftakt der Haushaltsdebatte kündigte Scholz im Bundestag an, im kommenden Jahr ohne neue Schulden auskommen zu wollen. Demgegenüber hatte es an den Finanzmärkten zuletzt Spekulationen gegeben, der Bund könnte zur Belebung der sich abschwächenden Konjunktur das günstige Zinsumfeld nutzen, neue Schulden aufnehmen und zur Konjunkturstützung verwenden.

Dieser Aufgabe widmet sich stattdessen einmal mehr die Geldpolitik. Von der EZB wird an diesem Donnerstag eine abermalige Lockerung ihrer bereits sehr großzügigen Geldpolitik erwartet. Allerdings ist alles andere als klar, welche konkreten Maßnahmen die Notenbank ergreifen wird. Als sehr wahrscheinlich gilt eine weitere Zinssenkung, begleitet von einer Entlastung für die unter den Niedrigzinsen leidenden Banken.

Ob aber eine neue Runde Wertpapierkäufe eingeläutet wird, ist ungewiss. Zuletzt hat sich im geldpolitischen Rat der EZB einiger Widerstand formiert. Hinzu kommt, dass die Wirksamkeit zusätzlichen Billiggeldes von Ökonomen angezweifelt wird. Darüber hinaus werden Wertpapierkäufe eigentlich als Kriseninstrument angesehen. Von einer Wirtschaftskrise aber wollen derzeit nur die wenigsten Ökonomen sprechen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89300 (0,89275) britische Pfund, 118,52 (118,01) japanische Yen und 1,0943 (1,0923) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1496 US-Dollar gehandelt. Das waren etwa drei Dollar weniger als am Vortag./bgf/zb