FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag zwischenzeitliche Gewinne nicht halten können. Nach einem Anstieg bis auf 1,1384 US-Dollar lag die Gemeinschaftswährung am späten Nachmittag bei 1,1340 Dollar. Damit kostete sie in etwa so viel wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1363 (Freitag: 1,1352) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8801 (0,8809) Euro.

Zeitweisen Auftrieb erhielt der Euro durch Nachrichten zum Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission. Äußerungen aus den Reihen der italienischen Regierung klangen etwas versöhnlicher. Die beiden Vizepremiers Matteo Salvini und Luigi Di Maio zeigten sich grundsätzlich bereit, mit der EU über die Höhe der Neuverschuldung im kommenden Jahr zu verhandeln. Aus Parteikreisen der Lega wurde die Möglichkeit eines geringeren Defizitziels laut. Die italienischen Finanzmärkten reagierten ebenso positiv wie der Euro.

Etwas profitieren konnte der Euro auch von Fortschritten auf dem Weg zu einem geregelten Austritt Großbritanniens aus der EU. Das britische Pfund legte ebenfalls leicht zu. Am Sonntag hatten die 27 verbleibenden EU-Staaten das Brexit-Abkommen mit Großbritannien gebilligt. Allerdings muss das britische Parlament dem Abkommen noch zustimmen, was als schwierige Hürde für einen geregelten Brexit gilt. Wie im britischen Volk gehen die Meinungen zum Brexit im Parlament weit auseinander.

Unter Druck stand zum Wochenstart der russische Rubel. Analysten begründeten das mit Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Am Wochenende hatte die russische Küstenwache einigen Patrouillenbooten der ukrainischen Marine die Durchfahrt in der Meerenge von Kertsch vor der annektierten Halbinsel Krim verweigert und die ukrainischen Schiffe aufgebracht. Es wurden mehrere Menschen verletzt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko verhängte am Montag für 60 Tage das Kriegsrecht. Die Währung der Ukraine, die Griwna, gab im Kurs ebenfalls nach.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88440 (0,88480) britische Pfund, 128,70 (128,07) japanische Yen und 1,1332 (1,1316) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1223,40 (1223,65) Dollar festgesetzt./bgf/jsl/she