FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch leicht gestiegen. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1223 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1205 Dollar festgesetzt.

Gestützt wurde der Euro durch überraschend starke Konjunkturdaten aus Frankreich. Im Mai war die Industrieproduktion der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die französische Industrieproduktion profitierte von Zuwächsen im Energiesektor, aber auch der Bausektor und die Autoindustrie legten zu.

Auch das britische Pfund konnte von soliden Produktionsdaten profitieren. Die britische Industrie stellte mehr Waren, besonders Autos, her. Das Pfund kletterte daraufhin auf ein Tageshoch. Im Vormonat war die Produktion noch deutlich zurückgegangen. Seit Beginn des Monats steht das Pfund tendenziell unter Druck und hatte im Handel mit dem US-Dollar am Dienstag zeitweise den tiefsten Stand seit April 2017 erreicht. Grund dafür ist die zunehmende Sorge vor einem chaotischen Brexit.

Am Nachmittag rückt die US-Notenbank ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Fed-Chef Jerome Powell spricht vor dem US-Kongress über die Zinspolitik. "Nachfragen zur politischen Unabhängigkeit der Fed sind vorstellbar, weshalb die Märkte genau auf den Wortlaut Powells hören werden", schreibt Stefan Kipar, Devisenanalyst von der BayernLB.

US-Präsident Donald Trump hatte den Notenbankchef wiederholt für seine Geldpolitik kritisiert und die Fed zu Zinssenkungen aufgefordert. Die Aussagen Powells seien "der Dreh- und Angelpunkt der Märkte heute", so Kipar. "Vor allem könnte Powell aber die Chance nutzen, die Zinssenkungsfantasien der Märkte für die Juli-Sitzung etwas einzufangen, was den Dollar stärken würde."/elm/jkr/jha/