FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch nach den Kursverlusten vom Vortag etwas stabilisiert. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0980 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0986 Dollar festgesetzt.

Devisenanalysten der Commerzbank bezeichneten die Lage als wechselhaft. "Der Markt schwankt zwischen der Entscheidung, ob der Handelskrieg zwischen den USA und China gut oder schlecht für den Dollar ist", schrieb Expertin Thu Lan Nguyen in einer Studie der Bank. Dies erkläre die uneinheitliche Kursentwicklung der vergangenen Tage.

Da die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen gestiegen sei, gebe es zwei Sichtweisen. Die eine lege den Schwerpunkt auf den sinkenden Zinsvorteil der US-Währung, die andere betone den erhöhten Zinssenkungsspielraum, was die US-Wirtschaft vor einer Rezession bewahren könne.

Das Protokoll der US-Notenbanksitzung am Abend dürften Marktteilnehmer daher sorgsam abklopfen. Dabei gehe es um die Voraussetzungen weiterer Zinssenkungen und über das Ausmaß der unterschiedlichen Sichtweisen zur künftigen Geldpolitik innerhalb des Offenmarktausschusses, heißt es in einem Kommentar der UBS.

Am Vorabend hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Rahmen einer Wirtschaftskonferenz die aktuelle Situation in den USA mit der Lage in den 1990er Jahren verglichen. Damals hatte die Fed die Zinsen dreimal gesenkt, um den Aufschwung der Wirtschaft zu stabilisieren. Beobachter werten die Aussagen Powells als Hinweis auf eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr./mf/jkr/jha