NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag in einem sehr schwankungsanfälligen Handel wieder unter Druck gekommen. Die Gemeinschaftswährung rutschte im US-Geschäft deutlich unter 1,14 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1373 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1414 (Mittwoch: 1,1444) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8761 (0,8738) Euro.

Im europäischen Handel hatte der Euro noch zwischenzeitlich in der Nähe des am Vortags erreichten viermonatigen Höchststands rangiert. Zuletzt jedoch zeigte der Dollar wieder gegenüber allen wichtigen Währungen Stärke. Der Greenback profitierte als globale Reservewährung von der trüben Stimmung an den Aktienmärkten. Dort belasteten durchwachsene Konjunkturdaten, unter anderem aus China. Die Wirtschaft der Volksrepublik hatte sich im zweiten Quartal zwar von ihrem Corona-Einbruch im ersten Vierteljahr erholt. Enttäuschende Umsatzdaten aus dem Einzelhandel sprechen aber für einen angeschlagenen Binnenkonsum.

Neue Beschlüsse der Europäischen Zentralbank fielen weitgehend wie erwartet aus. Die Notenbank bekräftigte nach ihrer Zinssitzung ihre Krisenpolitik aus Nullzinsen, Wertpapierkäufen und Geldspritzen für die Banken. Vor der Presse forderte EZB-Präsidentin Christine Lagarde mehrfach staatliche Unterstützung in der Corona-Krise. Am Freitag diskutieren die europäischen Staats- und Regierungschefs über ein milliardenschweres Corona-Paket der EU-Kommission. Bislang sind wesentliche Teile des Finanzpakets zwischen den Ländern umstritten./la/he