FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch weiter nachgegeben und ist auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Monaten gefallen. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,0995 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig Ende November. Am Mittag lag der Euro nur unwesentlich höher. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1005 Dollar festgesetzt.

Die Ausbreitung des chinesischen Coronavirus und die damit verbundenen konjunkturellen Sorgen bleiben bestimmende Themen am Devisenmarkt. Der von Investoren als sichere Anlage geschätzte Dollar wird durch die Entwicklung in der Tendenz gestützt, während der Euro im Gegenzug belastet wird. Gefragt war zur Wochenmitte auch der japanische Yen, der ebenfalls als Rückzugswährung betrachtet wird.

Ein weiteres entscheidendes Ereignis sind neue Beschlüsse der US-Notenbank Fed, die am Mittwochabend verkündet werden. Anleger und Analysten rechnen in großer Mehrheit mit einer unveränderten Geldpolitik. Als möglich gelten allenfalls kleinere Anpassungen wie eine Anhebung des Fed-Einlagensatzes. Dies wäre jedoch nicht als Änderung des geldpolitischen Kurses zu werten, sondern ein technischer Schritt, um den Geldmarktsatz in der Mitte des Fed-Zielbandes von 1,5 bis 1,75 Prozent zu halten.

Diskussionen könnte es in der Presserunde über die wirtschaftlichen Risiken des Coronavirus und über die Fed-Eingriffe am Interbankenmarkt geben. Die Fed kauft seit einiger Zeit wieder in erheblichem Umfang Wertpapiere, um den Banken Zusatzliquidität zur Verfügung zu stellen. Damit sollen Geldmarktturbulenzen wie im Herbst letzten Jahres verhindert werden. Die Bilanz der Fed hat sich in der Folge erheblich um etwa 400 Milliarden Dollar ausgeweitet. In der Wirkung kommt dies einer geldpolitischen Lockerung gleich./bgf/jkr/fba