FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag die starken Kursgewinne vom Vortag gehalten. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1541 US-Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Stand wie am Vorabend. Am frühen Morgen war sie noch bis auf 1,1570 US-Dollar geklettert, der höchste Stand seit Mitte Oktober. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1455 Dollar festgesetzt.

Ausschlaggebend für die Kursbewegung ist eine breitangelegte Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen hat. Grund dafür sind Äußerungen zur Zinspolitik in den USA. Am Vortag hatte der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, sogar die Möglichkeit einer Leitzinssenkung in diesem Jahr nicht ausgeschlossen und damit starke Kursverluste beim Dollar ausgelöst. Mit der Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed (Minutes) am Vorabend wurde der vorsichtigere geldpolitische Kurs bestätigt.

Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank hält den Kursrutsch des Dollars am Vortag für eine "verspätete beziehungsweise überfällige Korrektur". In den letzten Woche habe sich die US-Währung trotz des massiven Einbruchs bei der Zinserwartung erstaunlich robust erwiesen. "Zum Teil mag dies darauf zurückzuführen sein, dass sich die Konjunktursorgen nicht nur auf die USA beschränken, sondern Ängste vor einer globalen Rezession kursieren und der Dollar in diesem Umfeld als sicherer Hafen nachgefragt wurde."/elm/jkr/fba