FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag seinen Höhenflug der vergangenen Handelstage trotz schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone fortgesetzt. Am Morgen stieg der Kurs über 1,19 US-Dollar und erreichte bei knapp 1,1909 Dollar zeitweise den höchsten Stand seit Mai 2018. Zuletzt wurde der Euro zu 1,1892 Dollar gehandelt.

Im Verlauf der Handelswoche hat die Gemeinschaftswährung damit mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1743 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte am Freitag weiter von einer breitangelegten Dollar-Schwäche. Zuletzt hatten unter anderem schwache US-Konjunkturdaten die amerikanische Währung belastet. So war am Donnerstag bekannt geworden, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal den stärksten Einbruch seit Beginn der quartalsmäßigen Erfassung 1947 erlitten hatte. Außerdem bleibt die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt wegen der Corona-Krise angespannt und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt weiter gestiegen.

Extrem schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten den Euro hingegen bisher nicht nennenswert belasten. Bis zum Vormittag war bekannt geworden, dass sowohl die französische als auch die spanische Wirtschaft im zweiten Quartal dramatisch eingebrochen waren. In Spanien ist der Rückgang der Wirtschaftsleistung mit 18,5 Prozent im Quartalsvergleich stärker als am Markt befürchtet ausgefallen. In Frankreich fiel der Rückschlag hingegen mit 13,8 Prozent nicht so stark wie erwartet aus./jkr/mis