FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch in einem schwankungsanfälligen Handel deutlich bewegt. Zeitweise stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1060 US-Dollar, fiel dann aber wieder etwas zurück. Am Vormittag kostete sie dann 1,1035 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1007 Dollar festgelegt.

Profitieren konnte der Euro zunächst von einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach ist die CDU-Fraktion im Bundestag bereit, über höhere Staatsausgaben nachzudenken, falls ein wirtschaftlicher Abschwung eine fiskalische Reaktion erfordere. Selbst über die "Schwarze Null", also den seit Jahren angestrebten leichten Haushaltsüberschuss, sei man dann bereit zu diskutieren. Bloomberg bezog sich auf eine mit der Sache vertraute Person.

Druck kam dagegen durch Nachrichten vom Brexit auf. Nach Informationen von Bloomberg sind die Chancen auf eine Brexit-Vereinbarung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union gering. Die nordirische Partei DUP stelle sich gegen einen angepeilten Kompromiss, erfuhr die Agentur aus den Reihen der britischen Regierung. Nicht nur der Euro, auch das britische Pfund reagierte mit Verlusten.

Zur Wochenmitte stehen außerdem einige Konjunkturdaten auf dem Programm, die bei Anlegern für Interesse sorgen dürften. Im Euroraum werden Inflationsdaten veröffentlicht, die für die Geldpolitik der EZB mit ausschlaggebend sind. In den USA stehen Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel an, die einen Eindruck über den Zustand des privaten Konsums vermitteln. Dieser ist für die US-Wirtschaft besonders wichtig./bgf/jsl/fba