FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag vor neuen Arbeitsmarktdaten aus den USA wenig bewegt. Mittags kostete die Gemeinschaftswährung 1,1030 US-Dollar und geringfügig weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1058 Dollar festgesetzt.

Erst am Dienstag hatte der Euro einen zweijährigen Tiefstand gut einen Cent unter dem aktuellen Niveau erreicht. Zur Erholung hat seither vor allem eine Verringerung zahlreicher politischer Risiken beigetragen, darunter ein Annäherungsversuch zwischen den USA und China im Handelskonflikt.

China lockerte am Freitag seine Geldpolitik. Die Notenbank der Volksrepublik senkte den Satz, zu dem Banken Einlagen bei ihr vorhalten müssen, um 0,5 Punkte auf 13,0 Prozent. Zugleich bekräftigte sie, von einer starken geldpolitischen Lockerung absehen zu wollen. Damit dürfte sie erwartbarer Kritik aus den USA vorgegriffen haben. Die US-Regierung wirft China vor, die Landeswährung Yuan zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen gezielt zu schwächen.

Neue Produktionsdaten aus der deutschen Industrie gingen am Devisenmarkt weitgehend vorbei. Im Juli verzeichnete das verarbeitende Gewerbe einen neuerlichen Produktionsrückgang. Im Jahresvergleich war es der neunte Rückgang in Folge.

Die Produktionsschwäche mache eine leichte gesamtwirtschaftliche Rezession wahrscheinlicher, kommentierten Ökonomen. Forderungen nach fiskalischen Gegenmaßnahmen dürften lauter werden, während der EZB ein zusätzliches Argument für eine noch lockerere Geldpolitik an die Hand gegeben wird.

Am Nachmittag blicken Anleger vor allem in Richtung USA. Die US-Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht. Analysten erwarten, dass sich am robusten Zustand des Jobmarkts wenig ändern wird./bgf/jsl/mis