NEW YORK (dpa-AFX) - Teure Versprechen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegenüber den protestierenden "Gelbwesten" haben den Euro am Dienstag unter Druck gesetzt. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung mit 1,1324 US-Dollar zuletzt nur geringfügig mehr als im späten europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,1379 (Montag: 1,1425) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8788 (0,8753) Euro.

Mit Zugeständnissen in der Sozialpolitik will Macron die Krise in den Griff bekommen: Der Verzicht auf die Besteuerung von Überstunden und mehr Geld für Mindestlohnbezieher dürften etwa zehn Milliarden Euro kosten. Der französische Premierminister Edouard Philippe räumte ein, dass die Maßnahmen das Haushaltsdefizit im Jahr 2019 nach oben treiben werden.

Die EU-Kommission kündigte bereits an, dass man die Folgen der Versprechungen für den Haushalt genau beobachten werde. Denn bis zur Maastrichter Defizitgrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung gibt es ohnehin nur noch wenig Spielraum. Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft, hat bereits einen Haushaltskonflikt mit der EU./gl/men