NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nach schwachen US-Wachstumsdaten im späten US-Devisenhandel die Gewinne zum US-Dollar ausgebaut. Er erreichte zuletzt mit 1,1835 Dollar den höchsten Stand seit Juni 2018. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1743 (Mittwoch: 1,1725) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8516 (0,8529) Euro gekostet.

In den USA ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal infolge der Coronavirus-Pandemie in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen. Von April bis einschließlich Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent. Zudem sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe höher als erwartet ausgefallen. Zuletzt wurden in einigen US-Bundesstaaten wegen der Corona-Krise Beschränkungen wieder verschärft. "Die Wachstumsaussichten bleiben verhalten, denn das Damoklesschwert der zweiten Infektionswelle schwebt weiterhin über der Entwicklung der US-Konjunktur", kommentierte Patrick Boldt, Analyst bei der Landesbank Helaba.

Für Verunsicherung sorgte auch US-Präsident Donald Trump. Er stellte auf dem Kursnachrichtendienst Twitter eine Verschiebung der Präsidentschaftswahlen in den Raum, damit die Menschen sicher wählen könnten. Die Hürden für eine Verschiebung der Präsidentenwahl am 3. November sind allerdings extrem hoch./bek/he