FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag etwas gefallen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1037 US-Dollar gehandelt. In der Nacht auf Freitag hatte er noch 1,1060 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1036 (Donnerstag: 1,1072) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9061 (0,9032) Euro.

Die Kursverluste hielten sich in Grenzen. Bereits am Donnerstag war der Euro etwas gefallen. Die vage Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China stützte den Dollar.

EZB-Vertreter gaben eher widersprüchliche Signale zu ihrer künftigen Geldpolitik. Am Freitagmorgen hatte EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger im Interview mit der Nachrichtenagentur Market News erklärt, dass sie derzeit noch keine Notwendigkeit für einen Neustart des Anleihekaufprogramms sieht. Über Zinssenkungen könnte man nachdenken, bevor man zu außergewöhnlichen Maßnahmen wie Anleihekäufen greife. Der finnische Notenbankchef Olli Rehn forderte allerdings auf der nächsten Sitzung Mitte September erneut ein wirksames Lockerungspaket, um die Konjunktur zu stützen.

Die Inflationsrate in der Eurozone verharrte im August wie erwartet bei 1,0 Prozent. Sie liegt damit weiter deutlich unter dem Zielwert der EZB. Die Preisentwicklung steht also einer weiteren Lockerung nicht im Weg.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. So sind die Einkommen der privaten Haushalte stärker gestiegen als erwartet. Die Ausgaben der Haushalte legten hingegen weniger als erwartet zu. Überraschend schwache Daten zum Konsumklima belasteten den Dollar nur vorübergehend.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90565 (0,90531) britische Pfund, 117,28 (117,68) japanische Yen und 1,0909 (1,0880) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1528 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/fba