NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Dienstag an die Verluste der Vorwoche angeknüpft. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung tags zuvor noch stabilisieren konnte, rutschte der Kurs nun bis auf 1,1003 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober ab. Zuletzt konnte er sich mit 1,1011 Dollar leicht davon erholen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1015 (Montag: 1,1041) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9079 (0,9057) Euro gekostet.

Marktbeobachter sprachen von einer allgemeinen Dollar-Stärke, die den Euro im Gegenzug weiter belastet habe. Im Fokus stand dabei eine Rede von US-Präsident Donald Trump, von der sich Anleger neue Signale zum Status der Gespräche mit China im Handelsstreit versprochen hatten. Trump stützte zwar die Hoffnung auf ein Teilabkommen, blieb die erhofften Details aber schuldig. Größere Reaktionen an den Devisenmärkten blieben aus.

Unerwartet starke Konjunkturdaten aus der Eurozone schafften es derweil nicht, dem Kurs der Gemeinschaftswährung Auftrieb zu verleihen. Im November hatten sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten stark verbessert. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) war um 20,7 Punkte auf minus 2,1 Zähler und damit auf den besten Wert seit etwa einem halben Jahr gestiegen.

"Möglicherweise liegt also vorerst das Schlimmste an Hiobsbotschaften hinter der deutschen Volkswirtschaft", kommentierte der Chefvolkswirt der VP-Bank, Thomas Gitzel die ZEW-Daten. Experte Marco Wagner von der Commerzbank warnte vor zu viel Optimismus: Zwar werde sich die Weltwirtschaft beleben, allerdings dürften "etliche Faktoren wie der weiter schwelende Handelsstreit die Erholung begrenzen", sagte Wagner./tih/he