FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag etwas gesunken. Die Gemeinschaftswährung stand am Nachmittag nur knapp über 1,12 US-Dollar, nachdem sie bis zum frühen Nachmittag noch bei 1,1230 Dollar und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Montag gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1226 (Montag: 1,1245) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8908 (0,8893) Euro.

Am Nachmittag hatte der stellvertretende Regierungschef von Italien, Matteo Salvini, einen möglichen Bruch der Defizit-Regeln der Europäischen Union ins Spiel gebracht. Wenn es notwendig werde, die Defizit-Grenze von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung beim Staatshaushalt zu brechen, werde die Regierung das machen, sagte Salvini vor Reportern der Verona. Der Chef der rechtspopulistischen Lega-Partei befindet sich im Europa-Wahlkampf. Am Devisenmarkt habe sich nach den Aussagen die Sorge vor einem neuen Haushaltsstreit zwischen Brüssel und der Regierung in Rom verstärkt, hieß es von Marktbeobachtern.

Außerdem wurde der Euro durch enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland belastet. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten waren im Mai laut einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) überraschend gefallen. "Die jüngste Eskalation des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China erhöht erneut die Unsicherheit hinsichtlich der deutschen Exporte und damit eines zentralen Faktors für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86723 (0,86350) britische Pfund, 123,00 (123,06) japanische Yen und 1,1307 (1,1319) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1296 Dollar gehandelt. Das waren etwa 3,50 Dollar weniger als am Vortag./jkr/jsl/he