FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Montag etwas nachgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,1772 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte er noch kurzzeitig bei 1,18 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1763 (Freitag: 1,1817) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8501 (0,8462) Euro.

Der Dollar hat so seine deutlichen Kursgewinne vom Freitag noch ausgebaut. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, bestehende Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise per Erlass zu verlängern, hätten den Dollar gestützt, schreibt Commerzbank-Devisenexpertin Thu Lan Nguyen. Auch wenn die Hilfen teilweise weniger großzügig ausfallen als zuvor, sei ein abrupter Stopp der fiskalischen Unterstützung verhindert worden. "Ein bisschen Stimulus ist eben besser als gar keiner", so Nguyen. "Zumindest scheint der Markt dies so zu sehen, weshalb der US-Dollar moderat stärker handelt."

Für Verunsicherung sorgten die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China. Peking hat Sanktionen gegen US-Politiker angekündigt und reagiert damit auf amerikanische Sanktionen im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs. Zudem hat Kanada Vergeltungszölle gegen die USA angekündigt. Gerade exportstarke Euro-Länder wie Deutschland leiden unter den Handelsstreitigkeiten.

Die Talfahrt der türkischen Währung geht unterdessen weiter. Nachdem die türkische Lira bereits in der vergangenen Woche Tiefststände erreicht hatte, markierte der Kurs zum Wochenauftakt neue Rekordtiefs zum US-Dollar und dem Euro. Marktbeobachter begründeten die aktuelle Kursschwäche der türkischen Währung mit neuen Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer.

Seit geraumer Zeit leidet die Lira unter der Geldpolitik der türkischen Notenbank. Trotz einer vergleichsweise hohen Inflation mit einer Jahresrate von zuletzt etwa 12 Prozent hatte die Notenbank mehrfach die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft stärker in Schwung zu bringen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90155 (0,90373) britische Pfund, 124,74 (124,91) japanische Yen und 1,0790 (1,0804) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 2046 Dollar gehandelt. Das waren etwa 10 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he