NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch in einem von Risikoscheu geprägten Umfeld an den Finanzmärkten spürbar nachgegeben. In New York wurden zuletzt 1,1138 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1188 (Dienstag: 1,1222) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8938 (0,8911) Euro.

Gefragt waren am Devisenmarkt vor allem als sicher geltende Währungen wie der US-Dollar, der Schweizer Franken oder der japanische Yen. In diese Währungen ziehen sich Anleger häufig zurück, wenn es an den Finanzmärkten ungemütlich wird. Für schlechte Stimmung sorgten schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland. Die an den Märkten ohnehin um sich greifende Rezessionsangst wurde dadurch verstärkt.

In China waren Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel schwach ausgefallen. In Deutschland war die Wirtschaftsleistung im Frühjahr gegenüber dem Winterquartal geschrumpft. "Die deutsche Wirtschaft bleibt im einem Graubereich zwischen Magerwachstum und Rezession", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Zum Ausdruck der Risikoscheu der Anleger wurde auch die Situation am Anleihemarkt. Bei US-Renten waren niedrigere Langfrist- als Kurzfristzinsen zu beobachten, was am Markt als Rezessionssignal aufgefasst wird. Ein am Vortag noch spürbarer Hoffnungsschimmer im Handelsstreit zwischen den USA und China verpuffte so an den Märkten./tih/he