FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch in einem trüben Marktumfeld spürbar nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1140 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1188 (Dienstag: 1,1222) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8938 (0,8911) Euro.

Gefragt waren am Devisenmarkt vor allem als sicher geltende Währungen. Es profitierten neben dem US-Dollar der Schweizer Franken und der japanische Yen. In diese Währungen ziehen sich Anleger häufig zurück, wenn es an den Finanzmärkten ungemütlich wird. Für schlechte Stimmung sorgten schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland. Die an den Märkten ohnehin um sich greifende Rezessionsangst wurde dadurch verstärkt.

In China waren Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel schwach ausgefallen. In Deutschland war die Wirtschaftsleistung im Frühjahr gegenüber dem Winterquartal geschrumpft. "Die deutsche Wirtschaft bleibt im einem Graubereich zwischen Magerwachstum und Rezession", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Hoffnungsschimmer im Handelsstreit zwischen den USA und China verpufften an den Märkten. Am Dienstag hatten die USA einen Teil der für September geplanten zusätzlichen Strafzölle verschoben. Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, China wolle zwar weiter verhandeln, sei aber wenig zuversichtlich, dass eine Lösung erzielt werde. Commerzbank-Expertin Esther Reichelt kommentierte, China habe klar signalisiert, dass es sich auf einen lange anhaltenden Handelskonflikt vorbereitet habe.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92673 (0,92830) britische Pfund, 118,48 (118,01) japanische Yen und 1,0862 (1,0853) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London mit 1514 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he