FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat nach dem Höhenflug der vergangenen Tage am Dienstag etwas nachgeben. Im Mittagshandel wurde der Euro bei 1,1736 US-Dollar gehandelt. In der Nacht war er noch kurzzeitig bei 1,1774 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1760 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenauftakt war der Euro noch zeitweise bis auf 1,1781 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September 2018. Die Gemeinschaftswährung hatte bis zum Montag von einer breiten Dollar-Schwäche profitiert und einem gestiegen Vertrauen in den Euro nach dem jüngsten EU-Gipfel.

Die Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket in den USA stabilisierte den Dollar nach der jüngsten Talfahrt. In der Nacht zum Dienstag hatten US-Republikaner ihren Vorschlag für Hilfsmaßnahmen im Umfang von rund einer Billion US-Dollar (860 Milliarden Euro) vorgestellt.

Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank erkannte allerdings noch keine grundsätzliche Kurskorrektur am Devisenmarkt. "Einen Game-Changer für den Dollar können wir nicht ausmachen", sagte die Devisen-Expertin. Zwar habe sich das Weiße Haus mit den Republikanern im US Senat auf ein neues Konjunkturpaket geeinigt, doch die neuen Maßnahmen enthielten keine wesentlichen Überraschungen. Nach Einschätzung von Reichelt erscheint es "utopisch, dass noch vor Monatsende, wenn wichtige Hilfen aus dem ersten Konjunkturpaket auslaufen, ein Kompromiss mit den Demokraten ausgehandelt werden kann"./jsl/jkr/fba