FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vorübergehende Kursgewinne wieder abgegeben. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1256 US-Dollar. Am Mittag war der Eurokurs noch bis auf 1,1286 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1285 (Mittwoch: 1,1220) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8861 (0,8913) Euro.

Robuste Konjunkturdaten aus den USA stützten den Dollar etwas, nachdem er zunächst noch unter Druck geraten war. So waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gefallen. Zudem ist die Kerninflationsrate, die stärker schwankende Güter wie Energie und Lebensmittel ausklammert, im Juni mit 2,1 Prozent höher als erwartet ausgefallen. Beide Daten vermindern etwas den Druck auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen rasch zu senken.

"Für eine Zinssenkung ist das Niveau der Kerninflationsrate eigentlich zu hoch", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. "Wer aber nun glaubt, dass die Fed doch nicht den Zins senkt, hat sich geschnitten." Nicht mehr die Konjunkturdaten seien die wirklichen Treiber für die Zinspolitik, sondern die globale konjunkturelle Abkühlung, die Handelskonflikte und der noch immer drohende Brexit, so Gitzel. Am Mittwoch hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell Signale für eine baldige Zinssenkung in den USA bestätigt. An den Finanzmärkten gilt es jetzt als sicher, dass die Fed Ende Juli die Zinsen senken wird. Offen ist jedoch noch wie schnell sie ihre Zinsen danach weiter reduzieren wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89790 (0,89928) britische Pfund, 121,94 (122,20) japanische Yen und 1,1114 (1,1133) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1409 Dollar gehandelt. Das waren etwa neun Dollar weniger als am Vortag./jsl/elm/he