FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag nur wenig bewegt und damit die kräftigen Kursgewinne vom Wochenauftakt gehalten. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1243 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1244 (Montag: 1,1185) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8894 (0,8941) Euro.

Ein mit Spannung erwarteter Auftritt des Präsidenten der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, konnte die Kurse am Devisenmarkt nicht nennenswert bewegen. Die amerikanischen Notenbanker beobachten den Handelskonflikt zwischen den USA und China demnach genau und werden falls notwendig auf dessen Fortgang reagieren. "Wir wissen nicht, wie oder wann diese Probleme gelöst werden", sagte Powell am Nachmittag auf einer Notenbankkonferenz in Chicago. Man beobachte die wirtschaftlichen Auswirkungen genau und werde "wie immer" entsprechend handeln, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

Zuletzt hat sich an den Finanzmärkten zunehmend die Erwartung durchgesetzt, dass die US-Notenbank ihren Leitzins bald verringern könnte. Als Gründe werden zahlreiche konjunkturelle Risiken genannt, allen voran der Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Auch ein deutlicher Rückgang der Inflation in der Eurozone konnte nicht für Impulse sorgen. Im Mai war die Inflationsrate auf 1,2 Prozent gefallen, nach einer Rate von 1,7 Prozent im Monat zuvor. "Der Rückgang der Teuerungsrate ist vor allem einem statistischen Effekt aufgrund des späten Osterfestes geschuldet", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die vergleichsweise hohe Inflation im April sei daher "ein Ausreißer" gewesen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88738 (0,88618) britische Pfund, 121,62 (121,17) japanische Yen und 1,1178 (1,1162) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag nahezu unverändert zum Vortag mit 1325 Dollar gehandelt./jkr/jsl/he