FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag deutlich zugelegt. Im Nachmittagshandel stieg die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tageshoch knapp unter 1,17 US-Dollar, nachdem der Kurs am Morgen nur bei 1,1630 Dollar gelegen hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1671 (Freitag: 1,1689) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8568 (0,8555) Euro.

Unter anderem hätten enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA den Dollar am Nachmittag belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen, hieß es von Händlern. In der Industrie im US-Bundesstaat New York hatte sich die Stimmung im September überraschend stark eingetrübt. Der entsprechende Indikator war auf den tiefsten Stand seit April gefallen. Allerdings dürfte der Stimmungsdämpfer keinen Einfluss auf die Geldpolitik in den USA haben. "Insgesamt steht die Datenveröffentlichung einer Leitzinserhöhung der US-Notenbank in der nächsten Woche nicht entgegen", kommentierte Experte Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Starke Kursverluste gab es hingegen bei der türkischen Lira, die zu allen wichtigen Währungen unter Druck geraten ist. Trotz der deutlichen Leitzinserhöhung in der vergangenen Woche halten nach Einschätzung von Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, die Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank an. Schließlich habe Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Notenbank nach der Entscheidung erneut kritisiert. Zuletzt wurden für einen Euro zeitweise wieder 7,45 Lira gezahlt und damit etwa so viel wie vor der massiven Zinserhöhung der türkischen Notenbank um 6,25 Prozentpunkte auf 24,0 Prozent.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88875 (0,89228) britische Pfund, 130,79 (130,75) japanische Yen und 1,1236 (1,1274) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1201,90 (1201,95) Dollar festgesetzt./jkr/jsl/tos