NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch zugelegt. Die Gemeinschaftswährung kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,1527 US-Dollar und damit in etwa so viel wie im europäischen Nachmittagsgeschäft. Am Vormittag in Europa war der Eurokurs noch bis auf 1,1480 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1500 (Dienstag: 1,1435) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,8696 (0,8745) Euro gekostet.

Der Eurokurs profitierte etwas von der Beruhigung am italienischen Anleihemarkt. Nach wie vor bleiben aber die Querelen um die Haushaltspläne der italienischen Regierung ein bestimmendes Thema am Devisenmarkt. Der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini stellte in einem Interview mit dem Fernsehsender RAI noch einmal klar, dass es keine Abstriche bei den umstrittenen Haushaltsplanungen geben werde.

Das unabhängige parlamentarische Haushaltsbüro hatte zuletzt die ökonomischen Prognosen, die der Haushaltsplanung der Regierung in Rom zu Grunde liegen, als zu optimistisch bezeichnet. Finanzminister Giovanni Tria versprach hingegen am Mittwoch, dass man die selbst gesteckten Ziel erreichen wolle. Die Regierung wolle das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen und werde alles dafür tun. "Wir dürfen aber nicht denken: Wir haben das Vertrauen nicht, also setzen wir auch keinen Haushalt des Wachstums um."

"Der Hickhack um den italienischen Haushalt zeigt, dass auch das Thema Schulden in der Eurozone noch lange nicht überstanden ist", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin der Commerzbank. Daran würden auch die Anleihekäufe der EZB nichts ändern. Zu der "Entzauberung des Euro" trügen auch die innenpolitischen Probleme des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron bei. Er galt lange als Hoffnungsträger der Eurozone./jsl/ajx/he