FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag nach der Einigung der EU-Staaten auf ein Corona-Finanzpaket wenig verändert. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1454 US-Dollar. In der Nacht auf Dienstag war sie auf einen viermonatigen Höchststand von 1,1469 Dollar geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1448 Dollar festgesetzt.

Die EU-Staaten hatten sich am frühen Dienstagmorgen auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte geeinigt. Es geht um ein Corona-Konjunkturprogramm und den nächsten siebenjährigen EU-Haushalt. EU-Ratschef Charles Michel bezeichnete die Einigung als einen entscheidenden Moment für Europa. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sprach von einem historischen Moment.

"Mit der Einigung auf einen Fonds für die wirtschaftliche Erholung hat die EU ein wichtiges Zeichen der Solidarität, der Handlungsfähigkeit und des weit reichenden Wandels gesetzt", kommentierte Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts. Die EU zeige, dass sie sich tiefgreifend verändere. "Die wirtschaftliche Erholung wird jedoch nur funktionieren, wenn die betroffenen Länder selbst erhebliche Reformanstrengungen unternehmen", so Fuest.

Vor der Einigung hatte der Euro noch beständig zugelegt, nach Bekanntwerden bröckelte er zunächst etwas ab. Im Vormittag erholte er sich aber von den Verlusten. "Es wurde geliefert, was erwartet wurde, aber eben auch nicht mehr", erklärte Esther Reichelt, Devisenexpertin der Commerzbank, die verhaltene Reaktion am Devisenmarkt. Zunächst seien für den Euro durch die Finanz- und Geldpolitik keine weiteren Impulse zu erwarten. "Von nun an bestimmt vor allem die realwirtschaftliche Erholung und die Entwicklung der Infektionszahlen, wie es für den Euro weitergeht", so Reichelt./jsl/bgf/men