NEW YORK (dpa-AFX) - Der jüngste Höhenflug des Euro ist am Dienstag vorerst zu Ende gegangen. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1720 US-Dollar gehandelt, nachdem sie am Vortag bei 1,1781 Dollar noch den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1717 (Montag: 1,1760) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8535 (0,8503) Euro.

Der Euro hatte bis zum Montag profitiert von einer breiten Dollar-Schwäche und einem gestiegen Euro-Vertrauen nach dem jüngsten Gipfel der Europäischen Union. Am Dienstag stabilisierte sich aber der Dollar. Ein überraschend schwaches Verbrauchervertrauen in den USA im Juli belastete die Währung nicht.

Vielmehr stützte die Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket in den USA den Dollar nach der jüngsten Talfahrt. In der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) hatten die Republikaner einen Vorschlag für ein weiteres Maßnahmenpaket im Umfang von rund einer Billion US-Dollar vorgestellt. Ein Kompromiss mit den Demokraten gilt aber weiter nicht als absehbar.

Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank erkannte daher auch noch keine grundsätzliche Wende. "Einen Game-Changer für den Dollar können wir nicht ausmachen", sagte die Devisen-Expertin. Die Pläne der Republikaner enthielten keine wesentlichen Überraschungen. Nach Einschätzung von Reichelt erscheint es "utopisch, dass noch vor Monatsende, wenn wichtige Hilfen aus dem ersten Konjunkturpaket auslaufen, ein Kompromiss mit den Demokraten ausgehandelt werden kann"./tih/he