FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag gefallen und hat an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Im Vormittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1036 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs in der vergangenen Nacht bei 1,1060 Dollar gelegen hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1072 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprachen von einer allgemeinen Dollarstärke, die den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. Die amerikanische Währung konnte zu allen wichtigen Währungen zulegen.

Außerdem reagierte die Gemeinschaftswährung auf Aussagen zur Geldpolitik in der Eurozone. Am Vortag hatte die designierte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einer Stellungnahme an das Europäische Parlament Hinweise auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik formuliert. Demnach hat die EZB nach Ansicht Lagardes die Zinsuntergrenze noch nicht erreicht. Die Aussicht auf sinkende Zinsen belastet in der Regel eine Währung.

Am Freitagmorgen hatte EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger im Interview mit der Nachrichtenagentur Market News klargestellt, dass sie derzeit keine Notwendigkeit für einen Neustart des Anleihekaufprogramms in der Eurozone sieht. Zinssenkungen seien hingegen Teil der herkömmlichen Geldpolitik, sagte sie. Darüber könnte man nachdenken, bevor man zu außergewöhnlichen Maßnahmen greift.

Neben der Geldpolitik haben die Anleger am Devisenmarkt auch Konjunkturdaten im Blick, die im Tagesverlauf auf dem Programm stehen. Unter anderem könnten Kennzahlen zur Preisentwicklung in der Eurozone am späten Vormittag und in den USA am Nachmittag für Impulse sorgen./jkr/jsl/jha/