FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag leicht gefallen. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1530 US-Dollar gehandelt. Einen Teil ihrer starken Kursgewinne bis zum frühen Morgen von Werten bis zu 1,1570 Dollar musste sie wieder abgeben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1455 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Bis zum Vormittag war der Eurokurs noch durch einen schwachen Dollar beflügelt worden. Grund hierfür sind Äußerungen zur Zinspolitik in den USA. Am Vortag hatte der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, sogar die Möglichkeit einer Leitzinssenkung in diesem Jahr nicht ausgeschlossen und damit starke Kursverluste beim Dollar ausgelöst. Mit der Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed (Minutes) am Vorabend wurde der vorsichtigere geldpolitische Kurs bestätigt.

Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank hält den Kursrutsch des Dollar am Vortag für eine "verspätete beziehungsweise überfällige Korrektur". In den letzten Wochen habe sich die US-Währung trotz des massiven Einbruchs bei der Zinserwartung erstaunlich robust erwiesen. "Zum Teil mag dies darauf zurückzuführen sein, dass sich die Konjunktursorgen nicht nur auf die USA beschränken, sondern Ängste vor einer globalen Rezession kursieren und der Dollar in diesem Umfeld als sicherer Hafen nachgefragt wurde."/elm/jkr/jha/