NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch vor und nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gestiegen. Vorher kletterte die Gemeinschaftswährung bereits über die Marke von 1,1220 Dollar und baute ihre Gewinne dann im New Yorker Handel aus, als die Währungshüter die Tür für baldige Zinssenkungen weit öffneten. Zuletzt wurden 1,1249 Dollar für den Euro bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich noch auf 1,1207 (Dienstag: 1,1187) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8923 (0,8939) Euro gekostet.

An den Finanzmärkten wird angesichts der Handelskonflikte und der konjunkturellen Abschwächung schon seit längerem auf Leitzinssenkungen spekuliert. Wie erwartet gab es zwar von der Fed noch keine Ankündigung einer geldpolitischen Lockerung, aber die von vielen erwartete Einstimmung der Finanzmärkte auf baldige Zinssenkungen.

Die Unsicherheiten für den wirtschaftlichen Ausblick hätten zugenommen, teilte die Notenbank in Washington mit. Man werde daher neue Informationen genau beobachten und "angemessen handeln", um die wirtschaftliche Expansion zu stützen. Anfang Mai hatte die Fed noch davon gesprochen, dass man bei der Festlegung der Geldpolitik "geduldig" sein werde.

Damit verfestigt sich die Tendenz, dass die Notenbanken derzeit an den Finanzmärkten wieder das Ruder in der Hand haben. EZB-Präsident Mario Draghi hatte bereits am Vortag klare Signale für eine erneute Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone gegeben und so den Euro unter Druck gesetzt. Die Verluste machte die Gemeinschaftswährung am Mittwoch mehr als wett./tih/fba