FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag von der Einigung auf ein Brexit-Abkommen profitiert. Zeitweise stieg der Kurs bis auf 1,1140 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende August. Am Nachmittag fiel er wieder etwas zurück und lag bei 1,1120 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1113 (Mittwoch: 1,1025) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8999 (0,9070) Euro.

Unmittelbar vor Beginn des wichtigen EU-Gipfels in Brüssel haben sich Großbritannien und die Europäische Union auf ein Austrittsabkommen für das Vereinigte Königreich einigen können. Allerdings braucht das Abkommen noch die Zustimmung von den Staats- und Regierungschefs der EU und vom britische Parlament. Letzteres gilt als kritisch, weil Großbritanniens Premier Boris Johnson über keine Mehrheit im Parlament verfügt.

"Jetzt hängt alles am britischen Parlament", lautet die Einschätzung des Chefvolkswirten der Commerzbank, Jörg Krämer. Stimmen die Abgeordneten dem Abkommen zu, gäbe es Ende Oktober eine saubere Scheidung, was gerade für die exportorientierte deutsche Wirtschaft sehr wichtig wäre.

Die Skepsis der Anleger über den Ausgang der Abstimmung im Parlament in London zeigte sich am Kursverlauf des britischen Pfund. Nachdem die Währung zunächst stark an Wert gewinnen konnte und zeitweise den höchsten Stand seit Mai erreicht hatte, musste das Pfund im Nachmittagshandel die Gewinne wieder nahezu komplett abgeben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86840 (0,86560) britische Pfund, 120,81 (119,90) japanische Yen und 1,0991 (1,0977) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1490 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Preis wie am Vortag./jkr/jsl/he