FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag weiter über die Marke von 1,12 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,1274 Dollar. Der Euro wurde damit etwa einen halben Cent höher gehandelt als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1246 (Freitag: 1,1233) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8892 (0,8902) Euro.

Marktbeobachter sprachen von einer breitangelegten Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen habe. Außerdem wurde die Gemeinschaftswährung durch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg gestützt. Diese hatte unter Berufung auf Insider berichtet, dass sich die EZB in den vergangenen Tagen nicht mit Folgen der negativen Einlagenzinsen für die Geschäftsbanken des Währungsraums befasst habe. Bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Notenbank wird allgemein keine Änderung der Geldpolitik erwartet.

Zum Wochenstart wurden nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht, an denen sich die Anleger orientieren konnten. Schwache Daten vom deutschen Außenhandel bewegten den Eurokurs ebenso wenig wie ein Rückgang bei den Auftragseingängen der US-Industrie.

Weiter unter Druck stand die türkische Lira. Am Nachmittag verlor die türkische Währung mehr als ein Prozent an Wert. Für einen Euro wurden bis zu 6,42 Lira gezahlt. Marktteilnehmer führten die Kursverluste auf das Bestreben der Regierungspartei AKP zurück, die Stimmen zur Kommunalwahl in der Metropole Istanbul neu auszählen zu lassen. Auch gegen die Bürgermeisterwahl in der Hauptstadt Ankara legte die AKP Einspruch ein.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86183 (0,85938) britische Pfund, 125,36 (125,44) japanische Yen und 1,1245 (1,1235) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1300 Dollar gehandelt. Das waren etwa 8 Dollar mehr als am Freitag./jkr/he