NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag im US-Handel kaum von seinen Verlusten in den vergangenen Tagen und Wochen erholen können. Nachdem die Gemeinschaftswährung im frühen europäischen Geschäft neuerlich auf ein Dreijahrestief von 1,0827 US-Dollar gefallen war, kostete sie zuletzt mit 1,0840 Dollar nur etwas mehr. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0842 (Donnerstag: 1,0867) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9223 (0,9202) Euro.

Unter Druck steht der Euro bereits seit Jahresbeginn, verstärkt jedoch seit Anfang Februar. Als wichtigster Grund gilt die sich eintrübende Konjunktur. Auslöser ist das von China ausgehende Coronavirus, das die Wirtschaftstätigkeit nicht nur dort belasten dürfte. "Die negativen wirtschaftlichen Folgen für die chinesische Wirtschaft werden auch die Exportunternehmen im Euroraum zu spüren bekommen", sagte Commerzbank-Experte Christoph Weil.

Neue Wachstumsdaten zeigten, dass die Wirtschaft von dem Corona-Risiko in einem ohnehin geschwächten Zustand heimgesucht wird. Die deutsche Wirtschaft war zum Jahresende über eine Stagnation nicht hinausgekommen, während die Eurozone im vierten Quartal um lediglich 0,1 Prozent gewachsen war. Insbesondere die exportabhängige Industrie hat sich in den vergangenen Monaten äußerst schwach entwickelt. Besserung ist wegen der Corona-Krise nicht in Sicht./la/he