FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist kurz vor dem Wochenende deutlich unter Druck geraten. Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone, nicht zuletzt aus Deutschland, drückten den Kurs am Freitagvormittag unter 1,13 US-Dollar auf ein Tagestief bei 1,1289 Dollar. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung noch knapp unter der Marke von 1,14 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1387 Dollar festgesetzt.

Der entscheidende Impuls erfolgte am frühen Vormittag mit der Veröffentlichung neuer Daten zur Stimmung in Unternehmen der Eurozone. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager deutlich eingetrübt. Ein am Markt stark beachteter Indikator des britischen Forschungsinstituts Markit war für den deutschen Industriesektor überraschend gefallen und deutlich unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gerutscht. Auch Zahlen aus Frankreich enttäuschten.

"Die Unsicherheit hinsichtlich des Brexit und der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, die Schwäche der Automobilindustrie und die generell nachlassende weltweite Nachfrage belasteten die Industrie auch im März in ganz erheblichem Ausmaß", erklärte Markit-Experte Phil Smith den überraschenden Stimmungsdämpfer in der deutschen Industrie.

Das britischen Pfund musste die Gewinne aus dem frühen Handel zuletzt wieder abgeben. Damit hat der Kursauftrieb nach jüngsten Beschlüssen des EU-Gipfels zum Brexit-Verfahren nicht lange angedauert. Die Europäische Union und die britische Premierministerin Theresa May hatten sich in der Nacht zum Freitag auf eine Verschiebung des EU-Austritts Großbritanniens geeinigt. Der Kompromiss sieht einen Aufschub des Brexits bis mindestens 12. April vor./jkr/bgf/mis