FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist belastet durch sehr schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone auf Talfahrt gegangen. Am Freitagnachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1281 US-Dollar. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung noch knapp unter der Marke von 1,14 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1302 (Donnerstag: 1,1387) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8848 (0,8782) Euro.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatte sich im März stärker als erwartet eingetrübt. Der vom Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex ist in der Industrie stark gefallen. Mit 47,6 Punkten erreichte er den niedrigsten Wert seit der Staatsschuldenkrise im Frühjahr 2013. "Ein solch niedriger Wert ist in der Regel nur in Rezessionszeiten zu beobachten", kommentierte Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzbank. Besonders schwach war die Entwicklung in der deutschen Industrie, die unter der zurückgehenden globalen Nachfrage leide.

Die Währungen beinahe aller Schwellenländer gerieten unter Druck. Die Anzeichen für eine Abschwächung der Weltkonjunktur haben sich verstärkt. Einer der stärksten Verlierer war die türkische Lira. Sie büßte mehr als 4 Prozent zum Dollar ein. Im Gegenzug hat vor allem der japanische Yen zugelegt. Aufgrund der Vielzahl negativer Meldungen flüchteten viele Anleger in den vermeintlich "sicheren Hafen".

Das britische Pfund hat sich von seinen Verlusten am Vortag weitgehend erholt. In der Nacht wurde ein Chaos-Brexit in der nächsten Woche abgewendet. Beim Treffen des EU-Gipfels konnte sich auf einen Aufschub des Austritts bis mindestens zum 12. April geeinigt werden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85890 (0,86650) britische Pfund, 124,60 (125,92) japanische Yen und 1,1243 (1,1309) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1312 Dollar gehandelt. Das waren gut zwei Dollar mehr als am Vortag./hosbr/jsl/fba