Das Italienische Haushaltsdefizit, Unklarheit bei Brexit, Handelskrieg, Rückgang der globalen Konjunkturprognosen und eine offensiver Fed: Der europäischen Einheitswährung stellen sich mehr und mehr Hindernisse in den Weg. Aus charttechnischer Sicht und nähert sie sich einer langfristigen Unterstützung an.
 
In Italien hat die populistische Koalition an der Macht das Ziel für das Haushaltsdefizit im Jahr 2019 von 0,8% (unter der vorherigen Regierung) auf 2,4% angehoben, um die entsprechenden Wahlversprechen einzuhalten. Diese Maßnahme wird vom Rest der Währungsunion sowie den internationalen Finanzmärkten sehr kritisch gesehen, denn Italien ist das am stärksten verschuldete Land des Alten Kontinents.
 
Jenseits des Ärmelkanals blockiert die Problematik der irischen Grenze die Verhandlungen zum Brexit. Das große Problem dabei ist, dass Theresa Mays Mehrheit im Parlament von den Mitgliedern der Democratic Unionist Party abhängt, die einen Brexit auch für Nordirland anstreben. Allerdings möchte die Partei einen Wiederaufbau der Grenze vermeiden, um den alten irischen Konflikt nicht neu zu entfachen.  
 
Auf der anderen Seite des Atlantiks nahm die Federal Reserve die siebte Zinserhöhung in acht Quartalen vor und strich gleichzeitig den Begriff "entgegenkommend" im Zusammenhang mit der Ausrichtung ihrer Geldpolitik aus der begleitenden Pressemitteilung. Stattdessen wird es als "sehr wahrscheinlich" beschrieben, dass sie ihre Politik "allmählich" weiter straffen wird. Donald Trump reagierte darauf sehr ungelassen, weil damit ein weiterer Konjunkturtreiber wegfallen wird, denn auch die positiven Effekte seiner Steuerreform werden im nächsten Jahr auslaufen.
 
Beim Thema Welthandel hat zwar das neue nordamerikanische Freihandelsabkommen (USA-Kanada-Mexiko) die Märkte zwischenzeitlich entlastet, aber der Fall China bleibt ein großes Problem. Im akutellen halbjährlichen Bericht wirft das US-Finanzministerium Peking einen "Mangel an Transparenz" in Bezug auf seine Wechselkurspolitik vor.
 
Aus charttechnischer Sicht gesehen bewegt sich der Euro in Richtung EUR/USD 1,1412, einem Niveau auf dem das Währungspaar seit Juli 2017 kein einziges Wochenende mehr geschlossen hat. Sollte diese in den nächsten Wochen durchbrochen werden, läge die nächste Schwelle bei EUR/USD 1,1180.