FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Goldpreis ist nach Konjunkturwarnungen der amerikanischen Notenbank Fed zum Wochenstart auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Am Montagmorgen kostete die Feinunze Gold (31,1 Gramm) zwischenzeitlich 1764 US-Dollar und damit rund 19 Dollar mehr als am Freitag.

Die Goldnachfrage profitierte damit erneut von der hohen Verunsicherung in Bezug auf die Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Krise. Wie die US-Notenbank in ihrem halbjährlich erscheinenden Stabilitäts-Bericht am Freitag mitteilte, gehört vor allem die Immobilienbranche zu den Sektoren, die unter einer möglichen erneuten Verschärfung der Corona-Krise zu leiden hätten. Am Wochenende hatte Fed-Chef Jerome Powell in einem Interview gewarnt, dass die Erholung der US-Wirtschaft sich bis ins Jahr 2021 hinziehen könnte.

Am Freitag hatten schlechte US-Konjunkturdaten die Tragweite des Corona-Einflusses auf die US-Wirtschaft nochmals untermauert. Der Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion waren im April auf historische Tiefststände abgesackt.

Grundsätzlich profitiert Gold von den niedrigen Zinsen in allen großen Volkswirtschaften. Die Nullzinspolitik macht Gold, das keine Zinsen abwirft, für Anleger attraktiver. Dieser Trend wurde durch die Diskussion in den USA über Negativzinsen verstärkt. Die US-Notenbank hat zwar bisher noch keine Bereitschaft dafür erkennen lassen, die Spekulationen halten jedoch an.

Hinzu kommen anhaltende Sorgen wegen des Streits zwischen den USA und China über die Ursache der Corona-Krise. Ein erneutes Aufflammen des Handelskonfliktes wird nicht ausgeschlossen. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt sogar mit einem Abbruch der Beziehungen gedroht. Gold profitiert davon als vermeintlich sichere Anlagealternative./ssc/jsl/bgf/stk